Kemptner Hütte

Mittlerweile in der zweiten Generation wird die Kemptner Hütte geführt. Die Hütte ist nicht nur das Ziel der ersten Etappe des E5 von Oberstdorf nach Meran und daher ein bekannter und vielbesuchter Punkt in den Bergen. Sondern auch die Via Alpina von Holzgau im Lechtal nach Oberstdorf und die Steinbocktour über den Hauptkamm beginnen hier.

Nach dem Waltenbergerhaus, dem Prinz-Luitpold-Haus, der Rappenseehütte und dem Edmund-Probst-Haus wurde die Kemptner Hütte 1891 erbaut. Bereits davor waren auf den umliegenden Weiden bis zu 80 Kühe im Sommer anzutreffen. Nachdem ein Weg durch den Sperrbachtobel angelegt wurde, wurde die errichtet. Dadurch wurde der Zugang um einiges erleichtert und ohne Grenzübergang möglich.

Die Kemptner Hütte war ein wichtiger Rastpunkt zwischen mehreren Hütten und ist heute ein Etappenziel auf der Alpenüberquerung E5. Beim Bau bot die Hütte 16 Matratzenlager, zwei Heulager und ein „Damenkabinett“. Als 1899 schließlich der Heilbronner Weg eröffnet wurde, der die Hütte mit der Rappenseehütte verband, gewann sie rasch an Zulauf. Schnell wurden Stimmen laut, die sich über die Enge in den Lagern beschwerten, weshalb die Hütte bereits 1904 zum ersten Mal erweitert wurde. Weitere Umbauten folgten 1925, 1931, 1971 und schließlich 1991. So kann die Hütte mittlerweile 10 Personen in Zwei-Bett-Zimmern, 93 Personen im Mehrbettzimmern, 186 in Lagerplätzen und 24 Personen im Winterlager unterbringen.

Von 1972 knapp 30 Jahre lang stand die Hütte unter Leitung von Familie Wagner, bis Tochter Gabi und Schwiegersohn Martin Braxmair mit ihren beiden Kindern diese 2001 übernommen haben. Sie sorgen für einen reibungslosen Ablauf und sind für ihre Schmankerlküche bekannt. Denn die Familie legt viel Wert auf regionale Produkte, die jeden Tag frisch zubereitet werden.

Die Hütte auf ihren 1844 Metern ist neben den Touren ein guter Ausgangspunkt für Wanderungen zum Großen Krottenkopf (2.656 m in ca. 3 Stunden), der Mädelegabel (2.645 m in ca. 3 Stunden), dem Muttlerkopf (2.368 m in ca. 2 Stunden) und der Jöchelspitzbahn (1.800 m in ca. 3,5 Stunden).

Infos kurzgefasst:

Höhe: 1844 Meter

Bewirtschaftet: Mitte Juni bis Anfang / Mitte Oktober

Tourismusinformation: Kurverwaltung Oberstdorf

Nachbarhütten: Prinz-Luitpold-Haus, Hermann von Barth Hütte, RappenseehütteWaltenberger Haus, Memminger Hütte

Gipfel: Großer Krottenkopf, Mädelegabel, Muttlerkopf, Jöchelspitzbahn, Kratzer